Mann gibt einer alten Frau ein Brötchen

Der beste Zeitpunkt ist jetzt

Jürgen Ferrary
22. Oktober 2025

Meine Mutter hat mir nicht viel an Erziehung mitgegeben, aber ein Satz von ihr hat sich tief eingebrannt: „Der beste Zeitpunkt, um das zu tun, was getan werden muss, ist jetzt.“ Damals meinte sie damit Dinge wie Zimmer aufräumen oder Hausaufgaben machen – lauter Dinge, die man als Kind gerne auf morgen verschiebt. Doch dieser Satz ist mehr als eine Alltagsermahnung. Er ist ein geistliches Prinzip.

Ich kenne viele Menschen, die in der Vergangenheit leben. Sie schauen zurück auf das, was schiefgelaufen ist, auf verpasste Chancen, alte Verletzungen. Aber wer nur zurückschaut, kann nicht sehen, was Gott noch alles vorhat. In einer Predigt hörte ich einmal: „Wenn Gott wollte, dass wir ständig zurückblicken, hätte er uns die Augen am Hinterkopf gemacht.“ 

Wenn du im Leben vorankommen willst – geistlich oder ganz praktisch – musst du nach vorne schauen und den nächsten Schritt wagen. Und wann? Heute. Genau jetzt. Denn das ist der beste Zeitpunkt, um zu tun, was getan werden muss.

Oft fragen mich Leute: „Aber woher soll ich wissen, was Gottes Wille ist?“ Meine Antwort ist: Du wirst es nicht herausfinden, wenn du auf der Couch sitzt und wartest, dass Gott dich anruft.

Schau dir Paulus an. Was wäre aus ihm geworden, wenn er einfach abgewartet hätte? Sicher nicht einer der prägendsten Apostel, dem wir ein Drittel des Neuen Testaments verdanken.

Die Menschen in der Bibel haben Gott auf ganz unterschiedliche Weisen erlebt: durch Träume, Begegnungen, Gedanken, Umstände. Es gibt keine feste Regel, wie Gott redet. Aber eines ist klar: Gott spricht im Gehen.

Wenn du wissen willst, was Gottes Wille ist, dann bete – höre – und geh einen Schritt. Er muss nicht groß sein. Niemand lernt gleich im tiefen Meer zu schwimmen. Fang im seichten Wasser an. Vielleicht ist es nur ein kleiner Tippelschritt, aber er bringt dich in Bewegung.

Und ja, da sind Ängste. Da sind Zweifel. Aber du darfst sagen: „Ich habe gebetet, ich habe gewartet, ich habe auf Gott gehört – und jetzt gehe ich den Schritt, der sich in meinem Herzen richtig anfühlt.“

Nur durch Erfahrung lernst du, Gottes Stimme zu erkennen. Vielleicht probierst du etwas aus, und es funktioniert nicht. Dann gehst du in eine andere Richtung, und auch das passt nicht. Aber irgendwann – so wie Paulus – merkst du: Jetzt bin ich am richtigen Ort. Jetzt spüre ich: Das war Gottes Weg.

Das ist kein Aufruf zum Leichtsinn. Natürlich darfst du nachdenken, beten, mit anderen reden. Aber irgendwann kommt der Moment, an dem du sagen musst: Jetzt.

Herausforderung für heute:
Starte mit etwas, von dem du weißt, dass es Gottes Wille ist. Zum Beispiel Galater 6,10: „Lasst uns jede Gelegenheit nutzen, allen Menschen Gutes zu tun, besonders aber unseren Brüdern und Schwestern im Glauben.“

Das ist eindeutig. Fang damit an. Mach dir einen Plan: eine Woche, drei Wochen oder sechs. Und dann tu bewusst Gutes – jedem, der dir begegnet. Am Ende dieser Zeit zieh Bilanz: Was hat sich in dir verändert?
Was hat Gott in dieser Zeit getan?

Vielleicht stellst du dann fest: Der beste Zeitpunkt, um das zu tun, was getan werden muss – war tatsächlich jetzt.

Sei gesegnet!

„Warte nicht. Die Zeit wird niemals ‚richtig‘ sein“ (Napoleon Hill).

Mehr Gedanken

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner
Warning